Das Shaolin Kloster in Henan zählt mit seiner über 1500-jährigen Tradition zu einem wesentlichen Bestandteil der chinesischen Geschichte.
Seine Gründung im Jahre 495 erfolgte auf Befehl des Kaisers Xiaowen der Nördlichen Wie – Dynastie für den indischen Mönch Batuo, der sich dort mit der Übersetzung buddhistischer Schriften beschäftigte und ist in den ältesten chinesischen Quellen dokumentiert.
Im Jahre 527 kam der Überlieferung nach der indische Mönch Bodhidharma, ( Damo ) zu fuss über die Bergen Indiens zum Shaolin Kloster. Auf sein Wirken geht einerseits die Tradition des Chan Buddismus Andererseits hat der Überlieferung zufolge Bodhidharma auch die Anfänge zum Gong Fu des Shaolin-Klosters gelegt.
Aus diesem zen-buddhistischen Ursprung entwickelte sich jedenfalls die wesentliche Charakteristik chinesischen Kampfkünste, nämlich die Einheit oder auch Vermischung von körperlichen und geistigen/meditativen Elementen.
Im Shaolin Tempel wurde Kampfkunst sowohl zur Selbstverteidigung und zur körperlichen Ertüchtigung, aber eben auch nicht weniger zur geistigen Weiterentwicklung betrieben. Bodhidharma lehrte Atemtechniken und Übungen, die Grundlage des späteren Shaolin Tempelboxens waren.
Im Tempel schrieb Bodhidharma zwei Traktate nieder, I-Chin Ching, Qigong der Veränderung der Muskulatur und Sehnen und die Xi-Sui-Ching, Qigong der Waschung des Knochenmarktes und des Gehirnes . Um die Kampfübungen der Mönche zu disziplinieren, gründete Bodhidharma ein Regelsystem, das "Wude" genannt wurde. Dies leitete die Mönche dazu an, Disziplin, Selbstbeherrschung, Bescheidenheit und Achtung vor dem Leben zu verwirklichen. Diese Anleitung wurde später von Jue-Yan zu den "10-Geboten des Shaolin" überarbeitet und übertrugen sich als Regelwerk in alle weiteren Richtungen der Kampfkünste.
Jetzt kurz zu den Stilen , die in Shaolintempel entwickelt worden sind.
Während der Yuan-Dynastie (1206-1368) trat ein Boxer namens Yen, der die Kunst "Pok-Kek" beherrschte in den Priesterstand des Shaolin ein. Er erweiterte die 18 Lohan von Bodhidharma auf 72 Techniken auf. Eines Tages wurde er Zeuge, wie ein alter Mann in Verteidigung gegen einen jungen Mann sich währte und diesen durch einen einfachen Druck auf eine bestimmte Körperstelle, bewusstlos machte. Dieser alte Mann, Li-Cheng, war ein Meister der Akupunktur. Zusammen mit Meister Ba-Yu-Teiig beschlossen diese 3 Meister dann, die 72 Übungen auf der Grundlage der alten Tier-Verfahren (Hua-Tuos) nun aufzubauen und zu kombinieren.
Hieraus entstanden 170 Übungen, die sie auf dem Bewegungsstudium von fünf Tieren (Drache, Tiger, Kranich, Schlange und Leopard) aufbauten. Hieraus entstanden dann auch die harte (Wai-Jia) und die weiche (Nei-Jia) Schule des Gung-Fu. Die Anzahl der Übungen wurde später auf 181 erhöht. Heute gibt es sehr viele verschiedene Stilrichtungen.
Bei uns wird der Beihequan ( weiser Kranich ) Stil gelernt, den Meister Jwing Ming Yang in der traditionellen Übertragung von Meister Chen Gin Sao an uns weiter gegeben hat.
Außerdem kann man bei uns auch Changquan ( Langefaust ) vom Meister Li Mao Ching erlernen.